Burg als Flüchtlingsheim

Wir haben die Aktion sofort unterstützt und Lebensmittel gespendendet

ukraine

Neun ukrainische Kinder und ihre zwei Pflegemütter finden eine Unterkunft auf der Burg Hohenzollern.

Vor zwei Wochen reiste Klaus Kiunke, Chef der Firma BlueBrixx aus Flörsheim, auf die Burg Hohenzollern, um dort mit Hausherr Georg Friedrich Prinz von Preußen zu zu sprechen. Bei dieser Gelegenheit führte Prinz Georg Friedrich seine Besucher durch die Burg und dabei auch durch die Räume der Stiftung, in der seit 70 Jahren sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche kostenlos Ferien verbringen können.

Als sich dann die Lage in der Ukraine dramatisch zu spitzte, kam die Idee zur Hilfsaktion, denn Klaus Kiunke und seine Frau Elke wollten helfen. Sie riefen Prinz Georg Friedrich an und kamen überein, gemeinsam eine Hilfsaktion zu starten und ukrainischen Kindern einen sicheren Platz zu bieten. Dabei bot Kiunke an, über seine Online-Kanäle Kontakte in die Ukraine zu knüpfen und Prinz Georg Friedrich sagte spontan zu, die Räume der Stiftung zur Aufnahme der Gruppe bereitzustellen. Schnell war der Kontakt zu drei Kindergruppen hergestellt.

Doch den Kontakt aufrecht zu erhalten, erwies sich schwieriger als gedacht. "Wir habe immer wieder SMS bekommen, in denen die Betreuer mitteilten, dass sie gerade nicht telefonieren können, da sie wegen Beschuss im Bunker sitzen müssen", erzählt Klaus Kiunke. Doch nach mehreren Tagen konnte die Gruppe aus Saporischschja konkretisiert werden. Die beiden Pflegemütter Elena Pauls und Ksenia Melashchenko schafften es mit ihren neun Kindern im Alter von sechs bis 17 Jahren per Zug – bis zur ukrainisch-polnischen Grenze. Dort wurden sie von polnischen Busfahrern erwartet und mit einem Kleinbus bis zur Burg Hohenzollern transportiert.

Vier Tage war die Gruppe unterwegs, bevor sie in der Nacht zum Samstag völlig erschöpft auf der Burg ankam. Da die Pflegefamilien nur wenig Gepäck dabei hatten, wurden über private Kontakte zu Verwandten, Freunde und Nachbarn sowie über soziale Medien schnell spenden generiert.

Die spontane Hilfsbereitschaft war groß. Jürgen Müller und Hubert Rapp vom Hechinger Verein "Kinder brauchen Frieden e.V." steuerten Schulmaterial bei. Mitarbeiter der Firma Solar-Log aus Binsdorf stellten für Kinder und die beiden Mamas je einen Kulturbeutel mit Hygieneartikel zusammen. Das Hechinger Schuhhaus Weith sponserte warme Hausschuhe und die Firma Speidel aus Bodelshausen Unterwäsche. Und auch wir wollten die Gruppe unterstützen und spendeten notwendige Lebensmittel.